Schock vor Hochzeitsfeier

Einsatzort: Glinstedt

Einsatzstichwort: Unbekannt


Alarmierte Einheiten:

FF Glinstedt | FF Gnarrenburg | Rettungswagen | Gefahrgutzug

Fahrzeuge am Einsatzort:

TSF Glinstedt 12-40-34
ELW Gnarrenburg 12-11-21
TLF Gnarrenburg 12-24-21
LF Gnarrenburg 12-45-21
RW Gnarrenburg 12-51-21

Rätselhafte Flüssigkeit sorgt für Gefahrgut-Großeinsatz – Feier mit 180 Gästen in Scheune verlegt

Die Braut sitzt schon beim Friseur, das Festzelt für die Hochzeitsfeier in Glinstedt mit 180 Gästen ist dekoriert – dann kommt der Schock: Am Samstagmorgen stellt der Bräutigam fest, dass jemand in der Nacht eine übel riechende Flüssigkeit im Zelt in der Gravestraße verteilt haben muss: Nach der Alarmierung der Polizei gegen 9 Uhr rücken rund 50 Feuerwehrleute aus Gnarrenburg und Glinstedt sowie die Spezialisten des Gefahrgut- und Umweltschutzzuges der Kreisfeuerwehr an. Vor Ort sind sich alle Einsatzkräfte rasch einig: Das ist kein Scherz mehr, sondern eine Straftat. Die Polizei ermittelt. Das Festzelt wird für die Hochzeitsfeier gesperrt.

„Offenbar hatte jemand etwas gegen diese Feier oder gegen das Brautpaar gehabt. Über die Gründe können wir im Moment nur spekulieren“, sagt ein Sprecher der Polizei, während sich die Feuerwehrleute in die Schutzanzüge zwängen und die Gravestraße voll gesperrt wird.

Erste Vermutungen, dass es sich bei der Substanz um Buttersäure handelt, bestätigen sich nicht. Möglicherweise sei es eine Mischung aus Natronlauge und Düngemittel, die der Täter sogar über bereits ausgelegte Süßigkeiten verteilt habe, heißt es vor Ort, während der Messtrupp der Kreisfeuerwehr weiter unter Hochdruck erste Analysen der rätselhaften Substanz vornimmt.
Fest steht, dass die Polizei von der vorsätzlichen Tat eines Unbekannten ausgeht. Fazit nach sechs Stunden Feuerwehreinsatz: Über 10 000 Euro Schaden und die Ungewissheit, welche Substanz im Zelt verteilt wurde. Die Feuerwehr hat ihre Proben inzwischen dem Umweltlabor des Landkreises übergeben: „Um was für eine Substanz es sich handelt, erfahren wir erst im Laufe der Woche, da weitere Analysen in dem Labor nötig sind. Wir haben das Zelt unter Schutzanzügen und Atemschutz mit Wasser gereinigt und mit Lüftern durchlüftet“, sagt Feuerwehrsprecher Patrick Lorenz am Nachmittag – für die Feier ist das Zelt dennoch unbrauchbar.

Happy End: Ein Dorf packt an

Doch trotz des Schocks gibt es am Ende eines aufregenden Tages für Braut und Bräutigam ein Happy End: Die Dorfgemeinschaft Glinstedt setzt alle Hebel in Bewegung, schrubbt und schuftet nach Kräften, um dem Brautpaar eine schöne Feier in der Scheune eines benachbarten Bauernhofes zu bereiten. Die Polizei hat inzwischen ein Ermittlungsverfahren wegen Sachbeschädigung eingeleitet. Hinweise nehmen die Beamten in Gnarrenburg (Telefon 0 47 63/3 93) und Bremervörde (Telefon 0 47 61/9 94 50) entgegen.

Text: Thomas Schmidt –  Bremervörder Zeitung
Bild: Feuerwehr Gnarrenburg und Thomas Schmidt –  Bremervörder Zeitung