Dritter Flächenbrand in wenigen Tagen

Einsatzort: Karlshöfen

Einsatzstichwort: FW2 - Feuer Wald/Moor/Heide mittel


Alarmierte Einheiten:

FF Augustendorf | FF Brillit | FF Fahrendorf | FF Findorf | FF Glinstedt | FF Gnarrenburg | FF Karlshöfen | FF Klenkendorf | FF Kuhstedt | FF Kuhstedtermoor | FF Langenhausen | Abschnittsleiter Nord | Kreisbrandmeister | Polizei | Rettungswagen | FF Oerel | FF Basdahl | FF Vollersode | FF Hüttenbusch | Abschnittsleiter Mitte | Feuerwehr-Flugdienst | DRK Einsatzzug - Komponente Betreuungsdienst/Versorgung | Kreisfeuerwehrbereitschaft Mitte

Fahrzeuge am Einsatzort:

TSF Augustendorf 12-40-23
TSF Brillit 12-40-24
TSF-W Fahrendorf 12-41-25
TSF Findorf 12-40-33
TSF Glinstedt 12-40-34
ELW Gnarrenburg 12-11-21
TLF Gnarrenburg 12-24-21
LF Gnarrenburg 12-45-21
RW Gnarrenburg 12-51-21
TLF Karlshöfen 12-20-31
LF Karlshöfen 12-45-31
TSF Klenkendorf 12-40-26
TSF Kuhstedt 12-40-27
StLF Kuhstedt 12-42-27
TSF Kuhstedtermoor 12-40-35
TSF Langenhausen 12-40-28

Dritter Flächenbrand in zwölf Tagen

Gestern Großfeuer in Karlshöfen – Rund 350 Feuerwehrleute im Einsatz – Polizei Bremervörde: Brandursache noch unklar

Karlshöfen. Die Gnarrenburger Feuerwehren kommen nicht zur Ruhe. Gestern mussten alle elf Ortswehren ausrücken, um einen Flächenbrand in Karlshöfen zu löschen. Der gestrige Einsatz – mit rund 350 Feuerwehrleuten inklusive der Unterstützung der Wehren aus zwei Nachbargemeinden und aus dem Nachbarkreis Osterholz – war mit Abstand der größte: In nur zwölf Tagen kam es auf ausgedörrten Moor- und Waldflächen in Karlshöfen dreimal zu einem Flächenbrand. „Diesmal war eine Fläche von über 25 000 Quadratmetern betroffen“, sagte Jannis Düls, Stellvertretender Sprecher der Gemeindefeuerwehr Gnarrenburg.

Bereits kurz nach 15 Uhr werden die Feuerwehren alarmiert. Doch die Löscharbeiten ziehen sich bis in die Abendstunden hinein, da der Wind das Feuer im trockenen Unterholz immer wieder aufs Neue entfacht.
FFD-Flugzeug im Einsatz
Rasch wird klar, dass dieser Flächenbrand deutlich heftiger ist als die jüngsten Einsätze am 26. und am 28. März. Der Einsatzleiter, Karlshöfens Ortsbrandmeister Marco Teetz, sorgt dafür, dass nicht nur sämtliche elf Gnarrenburger Ortsfeuerwehren zum Brandort eilen, sondern auch die Feuerwehren aus Oerel und Basdahl und aus Vollersode und Hüttenbusch aus dem Landkreis Osterholz. „Die Abschnittsleiter aus Bremervörde und Zeven sind ebenso vor Ort wie der Kreisbrandmeister“, erklärt Feuerwehrsprecher Düls. Ein Team der Kreisfeuerwehrbereitschaft „Mitte“ des Landkreises Rotenburg unterstützt den Einsatz ebenso wie Kräfte des DRK-Kreisverbandes und der Polizei Bremervörde und Gnarrenburg. Und aus der Luft bekommt die Gnarrenburger Einsatzleitung wertvolle Informationen eines Teams des Feuerwehr-Flugdienstes (FFD) des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen mit Sitz in Hildesheim.
L 165 voll gesperrt
Wegen der vielen Einsatzfahrzeuge muss die Polizei die Landesstraße 165 zwischen Karlshöfen und Hüttenbusch voll sperren.
Bis Redaktionsschluss haben die Feuerwehren den Flächenbrand weitgehend unter Kontrolle. Doch müssen einzelne Trupps immer wieder ausrücken, um neue Glutnester zu löschen.
Zur Brandursache konnte die Polizei Bremervörde gestern Abend noch keine Angaben machen. „Die Ermittlungen laufen in alle Richtungen“, sagte ein Sprecher der Polizei Bremervörde gestern auf BZ-Anfrage.

Quelle: Bremervörder Zeitung vom 07.04.2020 – Autor Thomas Schmidt


„Brandstiftung schließen wir aktuell nicht aus“

Nach dem Flächenbrand in Karlshöfen – Polizei ermittelt in alle Richtungen – Beamte bitten Bevölkerung um Zeugenhinweise

Karlshöfen. Es war mit Abstand der größte Feuerwehreinsatz des Jahres im Landkreis Rotenburg: Rund 350 Feuerwehrleute eilten am Montag zum Moor- und Waldflächenbrand an der L 165 zwischen Karlshöfen und Ostersode (BZ berichtete gestern). Innerhalb von zwölf Tagen war es der dritte Flächenbrand, den die Wehren in Karlshöfen bekämpfen mussten.
„Wir ermitteln nach wie vor in alle Richtungen“, sagte gestern Heiner van der Werp, Sprecher der Polizeiinspektion Rotenburg, auf BZ-Anfrage. „Die räumliche und zeitliche Nähe der Brände legen die Vermutung in der Tat nahe, dass es sich um Brandstiftung handeln könnte“, meint van der Werp. Doch einen akuten Hinweis auf Brandstiftung gebe es auch nach der gestrigen, intensiven Brandschau der Ermittler nicht. Van der Werp bittet jedoch die Bevölkerung um Zeugenhinweise. „Wer etwas gesehen hat oder etwas weiß, sollte sich bei der Polizei melden.“ Hinweise nimmt das Bremervörder Kommissariat unter Telefon 0 47 61/9 94 50 entgegen.
Unterdessen hat die Einsatzleitung um Marco Teetz, Ortsbrandmeister der Feuerwehr Karlshöfen, der von Gemeindebrandmeister Ingo Kück und dessen Stellvertreter Meik Mahnstein unterstützt wurde, die Bilanz eines ebenso langen wie ungewöhnlichen Einsatzes gezogen.
„Immer wieder drehende Winde erschwerten die Brandbekämpfung. Die Koordination des Einsatzes wurde durch die Größe des Wald-/Moorgebietes erschwert“, sagte Timm Meyer, Sprecher der Gemeindefeuerwehr Gnarrenburg mit Blick auf seine Kameraden, die von 15 bis nach 22 Uhr auf den Beinen waren. Das Feuer fraß sich durch ein drei Hektar großes Gebiet.
DRK versorgt Einsatzkräfte
Zwar war die moorige Fläche in ihren tieferen Schichten noch feucht, doch am wärmsten Tag des Jahres und nach der Trockenheit der vergangenen beiden Wochen war die obere Vegetation komplett ausgetrocknet, sodass Glutnester immer wieder neue Nahrung fanden.
Auch die Wasserversorgung gestaltete sich wie beim vorigen Einsatz in dem schwer zugänglichen Moor- und Waldgebiet schwierig. „Die Wasserversorgung erfolgte über mehrere hundert Meter; zum Teil durch sehr unwegsames Gelände und quer durch das Wald-/Moorgebiet“, so Meyer. Deshalb mussten mehrere Tanklöschfahrzeuge im Pendelverkehr eingesetzt werden. „Die Brandbekämpfung wurde mit mehreren Strahlrohren und Feuerpatschen durchgeführt.“ Einige Feuerwehrleute konnten den Brand nur mit Atemschutzgeräten bekämpfen. Ein Team des Hildesheimer Feuerwehr-Flugdienstes, das aus der Luft das Gelände erkundete, führte Teile der Einsatzkräfte an die Brandherde heran.
„Ein DRK-Team versorgte die Einsatzkräfte sämtlicher Gnarrenburger Wehren und der Wehren aus den Nachbargemeinden mit Kalt- und Warmgetränken sowie mit heißem Essen“, berichtete Meyer. Die Karlshöfener Wehr kontrollierte gestern die Brandstelle und suchte nach weiteren Glutnestern. Meyer: „Rund zehn Glutnester konnten noch gefunden und abgelöscht werden, teilweise waren die 300 Grad heiß.“

Quelle: Bremervörder Zeitung vom 08.04.2020 – Autor Thomas Schmidt

Quelle der Bilder:
Luftbild: FFD Hildesheim
Weitere Bilder: Jannis Düls – Stellv. Gemeindepressesprecher