Karlshöfen. Am Sonnabend schrillten am frühen Nachmittag in der ganzen Gemeinde Gnarrenburg die Feuerwehrsirenen. Den Wehren wurden ein Moorbrand, ein Verkehrsunfall und eine verletzte Person im Wald gemeldet. Die Wehren rückten zum Ort des Geschehens in Karlshöfen aus. Dort angekommen, war schnell klar, dass es sich um eine Übung handelt, doch die Brandschützer zeigten, dass sie im Ernstfall alles gut im Griff haben.
Gemeindebrandmeister Ingo Kück und sein Planungsteam hatten eine große Übung am Rande des Karlshöfener Flugplatzgeländes vorbereitet. Das Szenario: Ein Waldarbeiter sägt sich in einem Moorwald in seinen Unterschenkel, vor Schreck wirft er die noch funktionierende Motorsäge ein paar Meter von sich weg. Die Säge entfacht daraufhin im sehr trockenen Moorwald einen Flächenbrand. Im dichten Feuerqualm fährt auf einer angrenzenden Straße ein Autofahrer auf einen Trecker mitsamt Anhänger auf. Auf dem Anhänger löst sich eine Ladung Strohballen, die nun das Auto begraben. Der Autofahrer ist schwer verletzt, der Treckerfahrer verlässt unter Schock die Unfallstelle und muss gesucht werden. Am Sonnabend waren nicht nur die elf Wehren aus der Gemeinde Gnarrenburg im Einsatz, sondern auch noch die Wehren Ostersode und Hüttenbusch aus dem Nachbarkreis Osterholz. Während sich die Gnarrenburger Wehren um den Moorbrand und den verletzten Waldarbeiter kümmerten, waren die beiden Wehren aus dem Nachbarkreis mit dem Verkehrsunfall beschäftigt. „Das ist nicht unrealistisch. Wenn alle Wehren beim großen Moorbrand sind, würden wir für den folgenden Verkehrsunfall durchaus auch Wehren aus der Nachbarschaft alarmieren“, erklärt Gemeindebrandmeister Ingo Kück. Die „Verletzten“ wurden von der Gnarrenburger DRK-Bereitschaft versorgt und ins Krankenhaus transportiert. Der geschockte Treckerfahrer wurde von Feuerwehrmännern im Wald gefunden und ebenfalls dem DRK übergeben.
Ingo Kück war am Ende mit dem Verlauf der Übung sehr zufrieden. Die Wehren haben umsichtig und professionell gehandelt. Die Kommunikation zwischen den Wehren und der am Flughafen eingerichteten Einsatzleitung funktionierte gut. Wasserleitungen wurden auch über weite Entfernungen zügig eingerichtet, so dass der Moorbrand schnell gelöscht werden konnte. „Das war heute ein echter Großeinsatz, der sehr gut bewältigt wurde“, freute sich Kück bei der anschließenden Einsatzbesprechung im Karlshöfener Feuerwehrhaus.
Text & Fotos: Bremervörder Zeitung